Der Wald – einer der wichtigsten Lebensräume für Kröten, Frösche, Unken und Molche. Diese einheimischen Amphibienarten verbringen den Großteil ihres Lebens an Land und suchen vorwiegend zur Fortpflanzung Gewässer auf. Dafür machen sich die Tiere zu den Gewässern, wo sie selber aufgewachsen sind, auf den Weg. Man kennt dieses Phänomen unter dem Begriff „Krötenwanderung“.
Was ist die Krötenwanderung?
Im Frühjahr, wenn es nicht mehr kälter als 5 Grad Celsius ist, erwachen die Frösche und Kröten aus ihrer Winterstarre. Während der Winterstarre fahren die Amphibien ihren Stoffwechsel drastisch herunter und setzen ihre Körperfunktionen nahezu auf null. Die Krötenwanderung startet meistens gegen Mitte/Ende März. Die Wanderung unterschiedlicher Frösche und Kröten erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei bis teilweise sogar drei Monaten, in dem sie umherziehen. Diese Wanderung ist allerdings sehr gefährlich für die Tiere, weil sie häufig Straßen überqueren müssen. Dort besteht die große Gefahr von einem Auto überfahren zu werden. Da die Tiere oft nachts wandern, können Autofahrer die Amphibien nicht erkennen. Um eine durchschnittlich breite Überlandstraße zu überqueren, brauchen die Vierbeiner gute 15 Minuten. Auch Gullys bergen eine große Gefahr für die Tiere. Die Feuchtigkeit zieht sie an, der Gully entpuppt sich dann aber als Todesfalle. Die Schlitze der Deckel sind zu groß, sodass die Frösche und Kröten zum Grund fallen. Da sie keine Möglichkeit haben hinauszuklettern, verhungern oder vertrocknen die Tiere.
Wie kann man die Tiere bei ihrer Wanderung unterstützen?
Um Kröten das Hinausklettern aus den Gullys zu ermöglichen, gibt es bestimmte Krötenleitern, die einen Ausweg bieten. Außerdem gibt es viele Naturschutz-Organisationen, die verschiedene Schutzmaßnahmen für eine sichere Krötenwanderung realisieren. Wenn sich Gewässer in der Nähe einer Straße befinden, werden kniehohe Zäune aus Plastikplanen aufgestellt. Das sind sogenannte Krötenschutzzäune. Außerdem werden in regelmäßigen Abständen Eimer in den Boden gegraben. Die Frösche können den Zaun nicht überspringen und gehen so lange am Zaun entlang bis sie in einen Eimer fallen. Diese Eimer werden jeden Tag kontrolliert, sodass die Amphibien auf die andere Seite getragen werden können. Als Autofahrer sollte man unbedingt die Hinweisschilder „Vorsicht – Krötenwanderung“ ernst nehmen. Besonders bei milder und feuchter Witterung sind viele Kröten auf Wanderung. Wenn Hinweisschilder aufgestellt sind, sollte man vorsichtig, langsam und aufmerksam fahren, um das Überfahren einer Kröte zu vermeiden.
Das Thema Ökosystem Wald lässt sich durch viele weitere Fassetten betrachten, beispielsweise durch das System der Nahrungskette und des Nahrungsnetzes, durch die verschiedenen Waldarten, durch die Stufen und Stadien des Waldes, sowie durch die Waldbewohner selbst.
Im nächsten Blogeintrag der Reihe „Der Wald und sein vielfältiges Ökosystem“ wird es wieder neue spannende Themen zum Lesen geben.
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