Der Wald – stark negativ beeinflusst durch hohe Temperaturen im Winter. Die Durchschnittstemperatur im Winter steigt immer mehr an. Laut dem Deutschen Wetterdienst lagen die Temperaturen in der Winterperiode schon im Jahr 2021 bei 3,3 Grad Celsius. Damit gehörte der Winter 2021/22 zu den sieben wärmsten Wintern seit der kontinuierlichen Wetteraufzeichnung 1881.
Bedeutung des milden Winters für die Natur
Ein milder Winter bringt die Natur vor allem durcheinander. Die Pflanzen und Tiere haben sich den kalten Wetterbedingungen angepasst und sind auf die plötzlich langanhaltenden milden Temperaturen nicht vorbereitet. Einige Pflanzen, Bäume und Sträucher treiben viel zu früh aus. Beispiele dafür sind die Hasel oder Erle, welche ihre Knospen schon im Dezember ansetzen. Normalerweise treiben beide Bäume erst im Februar aus. Frühblüher wie Krokusse, Schneeglöckchen und Primeln können bei zu warmen Temperaturen bereits vier Wochen früher austreiben. Die größte Gefahr besteht darin, dass die Knospen bei einem plötzlichem Kälteeinsturz, wohlmöglich noch mit Frost einhergehend, absterben werden.
Auch auf Feldfrüchte wirkt sich ein warmer Winter negativ aus. Sie wachsen zu schnell und würden ebenfalls bei spät eintretendem Frost erfrieren. Die resultierende Folge wären erhebliche Ernteausfälle.
Es gibt zwar einige Insekten, die sich über die fernbleibenden kalten Temperaturen freuen, aber gleichermaßen geht eine Gefahr damit einher. Schädlinge wie Blatt- und Schildläuse sterben nur bei Temperaturen im Minusbereich ab. Auch die Zecken verbreiten sich immer mehr und werden zu einer ganzjährigen Gefahr. Einige Tiere unterbrechen zum Beispiel frühzeitig ihre Winterruhe und stehen deshalb frühzeitig vor dem Problem, dass die Nahrungsvorräte zu schnell weg sind. Stechmücken hingegen zählen zu den Insekten, denen ein milder Winter schadet. Die wärmeren Temperaturen begünstigen die Bildung von Pilzen und Bakterien, die die Mücken befallen. Für uns Menschen ist das rapide Sterben der Stechmücke sicher eine Erleichterung, aber die Plagegeister nehmen im Ökosystem eine wichtige Rolle ein. Sie dienen anderen Tieren als Nahrung und bestäuben Blumen.
Die einzigen Tiere, die kein Problem mit einem zu warmen Winter haben, sind heimische Vögel und Wildtiere wie Hirsche, Rehe, Hasen oder Wildschweine. Einige Zugvögel fliegen zum Beispiel gar nicht aus, weil sie in ihrem Gebiet genug Nahrung finden können. Das spart den Tieren Kraft. Die Wildtiere fahren normalerweise im Winter ihre Energie runter und bewegen sich so wenig wie möglich. Ihnen bleibt deshalb bei einem milden Winter mehr Kraft und sie können ihre Paarungszeit vorverlegen.
Die Vielfältigkeit nimmt kein Ende
Das Thema Ökosystem Wald lässt sich durch viele weitere Fassetten betrachten, beispielsweise durch das System der Nahrungskette und des Nahrungsnetzes, durch die verschiedenen Waldarten, durch die Stufen und Stadien des Waldes, sowie durch die Waldbewohner selbst.
Im nächsten Blogeintrag der Reihe „Der Wald und sein vielfältiges Ökosystem“ wird es wieder neue spannende Themen zum Lesen geben.
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